This years pick-ups
Not dead yet.
Auch dieses Jahr habe ich erneut weniger für diesen Blog getippt, als ich mir vorgenommen habe und für ausführliche Reviews hat oft einfach die Zeit gefehlt. Trotzdem bin ich natürlich hin und wieder schwach geworden und bevor nächste Woche mein obligatorischer Top 10 Beitrag erscheint, möchte ich zumindest ein paar Worte über meine diesjährigen Neuzugänge verlieren.
Nike x Patta Air Max 1 ‚Monarch‘
Los ging es für mich in diesem Jahr erst im April. Und das mit einem Schuh aus 2021. Dass Edson Sabajo, Guillaume Schmidt und das restliche Team vom Amsterdamer Store Patta wissen, wie man einen guten Air Max 1 kreiert, haben sie schon 2009 bewiesen. Vor allem der ‚Corduroy‘ ist einer meiner absoluten Lieblings-1er, auch wenn er mutmaßlich für immer in unerreichbarer Ferne bleiben wird.
Aber zurück zum 2021er Release: die ‚Wave‘ Reihe, allen voran die zwei ersten der sechs colorways (Monarch und Noise Aqua), sind für mich das Beste, was seit langer Zeit auf einem 1er Air Max gezeigt wurde. Beim Release bin ich damals leer ausgegangen und da mir die Preise anschließend einfach zu hoch waren, hat es ein paar Jahre gedauert, bis ich endlich fündig wurde.
Nike Air Jordan IV ‚Military Blue‘
An dieser Stelle muss ich kurz Matt Welty von Complex zitieren: „We’re not calling these the “Industrial Blue” Air Jordan 4s, no matter how hard Nike was trying to make it happen. They’re the “Military Blue” 4s, and that’s that.“ Genau so ist es, so war es schon immer und so wird es auch immer sein.
Ich weiß noch genau, wie ich im Sommer 2012 mit meiner Freundin in die Bahn nach Köln gestiegen bin und es bei Snipes tatsächlich noch ein Paar in meiner Größe gab. Wie gerne hätte ich ihn damals mitgenommen aber 150€ für ein Paar Schuhe schienen mir mit 15 Jahren und dem entsprechend geringen Taschengeld absolut utopisch. Trotzdem war meine Liebe für Basketball Silhouetten ab diesem Moment entfacht. Ein paar Wochen später, nachdem die Olympischen Spiele in London vorbei waren, gab es dann den Air Force 180 von Charles Barkley im ‚Olympic‘ colorway zum halben Preis, bei dem ich mit meiner neu-gewonnenen Begeisterung natürlich zuschlagen musste.
Ganze 12 Jahre musste ich danach warten, bis der ‚Military Blue‘ erneut im Ladenregal zu finden war und auch wenn der Jordan IV (für mich) nicht nur einer der schönsten, sondern leider auch einer der absolut unbequemsten Schuhe ist, musste ich ihn diesmal – selbstredend – kaufen.
Im Gegensatz zu vielen Fans des 2012er Release, die mit den vielen Änderungen nicht besonders zufrieden waren, muss ich sagen, dass mir die aktuelle Version, die in Sachen Form und Farbe übrigens deutlich näher am 1989er Original ist, aus genau diesen Gründen sehr gut gefällt.
Nike x Stüssy LD-1000 ‚Phantom‘
Der LD-1000 ist für mich ein perfekter Sommer-Schuh. Leicht, luftig, trotz des beachtlichen Alters (zuerst kam die Silhouette 1977 auf den Markt) durchaus bequem und vor allem in Verbindung mit einer kurzen Hose optisch absolut top! Auch im Vergleich mit anderen Modellen aus der Zeit (bspw. Cortez, Waffle Racer oder Daybreak) ist der LD-1000 mein Favorit.
Auch wenn mir der Farbmix und die spannende Materialwahl der Stüssy Version super gut gefällt, muss es für mich überhaupt keine Kollaboration sein. Auch den General Release in schwarz/weiß/sesam finde ich extrem stark. Genau wie beim oben erwähnten Patta Air Max 1 fand ich auch beim Stüssy LD-1000 die zwei ersten colorways (Phantom & Action Green) deutlich stärker als den im Anschluss erschienenen Rest.
Tatsächlich sind alle Versionen auf dem zweiten Markt noch für Retail (oder nur wenig darüber) zu bekommen. Also falls ihr Fans von Vintage Running Silhouetten seid oder vielleicht noch werden wollt: ich kann euch den LD-1000 nur wärmstens ans Herz legen.
Converse Chuck Taylor All Star 70 Hi ‚Midnight Clover‘
Ich denke zu einem Paar Chucks muss man nicht all zu viele Worte verlieren. Auch nach 107 Jahren auf dem Markt und über 1.000.000.000 verkauften Paaren ist der ‚Chuck‘ immer noch DER Turnschuh.
Mein letztes Paar habe ich wahrscheinlich in der 8./9. Klasse getragen und irgendwie hatte ich mal wieder Bock drauf. Die 70s Version, zu der ich übrigens immer raten würde, sieht nicht nur besser aus, sondern fühlt sich am Fuß auch einfach besser an. Die ‚Midnight Clover‘ Variante mit dunkelgrünem Canvas passt in meinen Augen perfekt zur cremefarbenen Sohle.
Reebok x JJJJound Club C 85 ‚Chalk‘
Der Reebok Club C hat sich in den vergangenen 5 Jahren definitiv zu meinem absoluten go-to Sneaker entwickelt. Die meiste Zeit ist es auch ein Club C, der griffbereit neben der Haustür steht (und nicht wie der Rest meiner Schuhe im raumhohen Billy Regal), wenn man mal schnell zum Kiosk springen will o.ä., ganz egal ob es regnet oder nicht. Nachdem die Versionen von Packer und Sneeze Mag über gut vier Jahre ihren Dienst verrichtet haben, wurde es langsam Zeit für ein neues Paar.
Justin Saunders und sein Team wurden in der Vergangenheit immer wieder für ihre ‚langweiligen‘ oder ‚uninspirierten‘ Kollaborationen kritisiert. Ich sehe das ehrlicherweise nicht so streng. Ganz im Gegenteil: ich finde es eher positiv, dass sie sich und ihrem schlichten, minimalistischen Stil treu bleiben.
Von den drei erschienenen Suede Versionen war bzw. ist der Chalk colorway mein klarer Favorit, weil er meiner Meinung nach am schlichtesten ist und einfach super zu allem passt.
New Balance U998GR
Wie viele graue Made in USA Schuhe braucht man? Wie viele sind zu viele?
Der U998GR, der bereits letztes Jahr zum 30-jährigen Jubiläum der Silhouette erschienen ist, kam (genau wie der Jordan IV ‚Military Blue‘) durch einige Änderungen zu vorherigen Releases bei eingefleischten 998 Fans nicht besonders gut an. Viele bemängelten die etwas längere Zunge, die schmalere Form des Schuhs und vor allem die Sohle, die um ein ganzes Stück verlängert wurde und so nun hinter der Ferse herausragt. Genau wie beim Jordan muss ich zugeben, dass ich (obwohl ich genau so großer Fan der bisherigen 998 Modelle war) die Änderungen eher positiv empfinde, da der Schuh so ein ganzes Stück näher am 1993er Original ist.
Durch gerade genannte Umstände ist der Schuh im Sale gelandet und bei einem Preis von 130€ statt 240€ konnte ich nicht nein sagen. Auch wenn das bedeutet, dass es der mittlerweile vierte graue Made in USA New Balance Schuh in meinem Schrank ist.
(Hier könnt ihr noch einmal meinen Vergleich von 990v2 und 992 lesen)
Nike Air Force 1 Low Retro ‚Linen‘
Verlieren gewisse Schuhe an Magie, wenn sie re-released werden? Eine Frage, die vor allem in diesem Jahr wieder für hitzige Diskussionen gesorgt hat. Dunks oder Air Force zurückzubringen ist ja schön und gut – aber spätestens nachdem der sagenumwobene Wu-Tang Clan Dunk zurück bzw. zum ersten Mal in den Handel kam oder die Rückkehr des wahrscheinlich genau so limitierten UNDFTD Air Jordan IV für 2025 angekündigt wurde, konnte man sich die Frage stellen: ist Nike denn gar nichts mehr heilig?
Und um ehrlich zu sein verstehe ich die Argumente auf beiden Seiten sehr gut. Natürlich verlieren Schuhe, die man vorher nur mit sehr sehr viel Glück auf Messen oder in Vitrinen gesehen hat, an Magie, wenn man sie auf einmal mehrfach auf der Straße sieht. Aber ist nicht genau das auch irgendwie schön zu sehen? Schuhe, von denen man Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte lang nur träumen konnte, plötzlich im Laden kaufen zu können? Wie bei so vielen Dingen im Leben, bin ich auch hier der Meinung: Die Dosis macht das Gift. Solange es nicht übertrieben wird und jeden Monat eine Art ‚Holy Grail‘ zurückkommt, bin ich durchaus Fan von Re-releases. Vorausgesetzt natürlich die Qualität stimmt.
Beim Air Force 1 ‚Linen‘, der 2001 das erste Mal als CO.JP Release exklusiv in Japan herauskam und 2016 zur Eröffnung des Kith Miami Stores von Ronnie Fieg zurückgebracht wurde, bin ich mehr als froh, dass er nun endlich einer breiteren Masse zugänglich gemacht wurde. Und das sogar – vor ein paar Jahren absolut undenkbar – mittlerweile im Sale.
s/o an meine Schwiegereltern in spe, die mir dieses Schmuckstück zum Geburtstag geschenkt haben!
Das waren sie – meine pick-ups aus diesem Jahr.
Vielen Dank für’s vorbeischauen und lesen, euch noch einen schönen Sonntag/Tag/Abend… je nachdem, wann ihr das hier lest.
Cheers!
Bilder: henrik’s finest
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